Samstag, 24. September 2011

[Rezension] Die Stadt der verschwundenen Kinder

Allgemeine Informationen:
Verlag: Heyne Verlag
Autor: Caragh O'Brien
Gebunden: 464 Seiten
ISBN: 978-3453528000
Orginaltitel: Birthmarked

Der Link zum Buch

Der zweite Teil der Buchreihe wird vorraussichtlich am 20.Februar 2012 unter dem Titel "Das Land der verlorenen Träume" im Heyne-Verlag erscheinen.



Inhalt:
Die sechzehnjährige Gaia ist in die Fußstapen ihrer Mutter getreten und wird genau wie diese Hebamme, was in der Welt, in der das Mädchen lebt, eine der wichtigsten Aufgaben ist. Und eine große Bürde, denn sie muss die ersten drei Neugeborenen von ihrer Mutter trennen und an die Enklave abgeben, die geheimnissvolle Stadt hinter den Mauern, die kaum jemand aus den Außenbezirken je betreten hat.
Als Gaias Eltern verhaftet werden, zerbricht für das junge Mädchen eine Welt. Um sie zu retten riskiert sie alles und schleicht sich verbotenerweise in die Stadt um Antworten auf ihre Fragen zu finden.

Meine Meinung:
Sowohl das Buchcover (das eine leicht abgeänderte Version des Covers von "Glimmerglass" von Jenna Black ist) als auch den deutschen Titel finde ich nicht aussagekräftig. Bevor ich das Buch gelesen habe, haben sie mir gefallen, aber im Nachhinein empfinde ich beides als unpassend. Das englische "Birthmarked" hingegen finde ich gut gewählt, da es mit der Geschichte verknüpft ist.

Von der Geschichte war ich von Anfang an gebannt und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wegen der sehr angenehmen und flüssigen Schreibweise lies sich dieses Werk auch sehr schnell lesen. 
Die Welt ist sehr detailliert und anschaulich beschrieben. Die Unterschiede zwischen Wharfton, wo Gaia und ihre Eltern leben, und der reichen Enklave hinter der Mauer, tragen zu einer spannungsgeladenen Atmosphäre bei. Zwei Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, die einen leben ein privilegiertes Leben, die anderen in Armut. Neben dieser Zwei-Klassen-Gesellschaft und der moralischen Frage, ob es für Kinder und die Familie besser ist, wenn ein Neugeborenes aus seinem Umfeld gerissen wird und die Chance bekommt ein besseres Leben zu führen, werden in der Dystopie noch weitere Themen wie zum Beispiel das Versiegen von Ressourcen und die genetische Vielfalt in geringen Populationen und die daraus resultierenden Probleme angeprochen. Passend zur jugendlichen Zielgruppe sind die Erklärungen sehr verständlich und einfach geschrieben.

Die Handlung hat mich mitgerissen, obwohl sie an einigen Stellen sehr vorhersehbar war. Aber dennoch gab es genug Überraschungen und Wendungen. Auch der Blick in Gaias und Sergeant Greys Vergangenheit sorgt für zusätzliche Spannung. 
Über Gaias Kindheit hätte ich gerne noch mehr erfahren, deshalb hoffe ich, dass einiges im Nachfolgeband noch einmal aufgegriffen wird. Das Mädchen war mir von Anfang an sehr sympatisch und mir fiel es leicht, mit ihr mitzufiebern, da ihre Figur sehr schön ausgearbeitet wird und eine Menge erlebt, erleiden muss und trotzdem nie die Hoffnung verliert.
Auch mit den Nebenfiguren hat sich die Autorin Mühe gegeben und diese passend und liebevoll kreiert. 

Leider finde ich das sehr offene und meiner Meinung nach unfertige Ende etwas störend. Auch wenn dieses Buch Teil einer Reihe ist, endet es für meinen Geschmack viel zu abrupt.

Fazit:
Eine spannende und emotionale Jugenddystopie, die mitreißt und Probleme anspricht und diese verständlich erklärt. Ich finde, dieses Buch ist eines der empfehlenswertesten dieses Genres, die ich bisher gelesen habe.

4,5 von 5 Pfötchen

 

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