Donnerstag, 8. September 2011

[Rezension] Nachtgeboren

Allgemeine Informationen:
Verlag: Lyx
Broschiert: 406 Seiten
ISBN: 978-3802583353
Orginaltitel: Darkborn

Der Link zum Buch


1. "Nachtgeboren"
2. "Lichtgeboren"
3. "Schattengeboren" (erscheint am 8.3.12)




Inhalt:
Ein magischer Fluch spaltet die Bewohner Minhornes seit Jahrhunderten. Die Nachtgeboren können nur in der Dunkelheit überleben und bedienen sich Ultraschallsinnen, während die Lichtgeborenen nur in der Helligkeit existieren können. Das führt dazu, dass es ihnen nicht möglich ist, sich je zu begegnen.
Eines Tages taucht die schwangere Adelige Tercelle vor der Tür des nachtgeborenen Arztes Balthasar Hearne auf, der ihr hilft Zwillinge zu gebären. Diese kommen aber mit der Fähigkeit zu Sehen auf die Welt, was für Nachtgeborene nicht normal ist. Das stürzt Balthasars in eine riesige Verschwörung, die sich und seine Familie in Gefahr bringt.

Meine Meinung:
"Nachtgeboren" von Alison Sinclair ist ein Trilogieauftakt mit viel Potential und einer innovativen Idee. Zwei  Gesellschaften, die nebeneinander, Haus an Haus, Wand an Wand leben, ohne sich sehen zu können und nicht unterschiedlicher sein könnten. Dass die einen Licht brauchen und die anderen von Licht getötet werden, ist nicht der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Gruppierungen. Sie unterscheiden sich auch in ihrer Lebensweise, besonders im Umgang mit Magie und ihrer Ansicht über die Stellung der Frauen.
Der Roman spielt aus der Sicht von drei Nachtgeborenen, deshalb erfährt man über diese viel mehr. Das Leben der Lichtgeborenen spielt nur am Rande eine Rolle. Nur eine von ihnen kommt als Nebencharakter in diesem Buch vor.

Die drei Handlungsstränge sind geschickt miteinander verwoben und treffen immer wieder aufeinander. Mir gefällt es sehr, dass man die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt bekommt, besonders da die drei Protagonisten sehr verschieden sind. Der raue aus den Grenzlanden stammende Schattenjäger Ishmael und der Arzt Balthasar bleiben aber leider etwas flach, während seine Frau, die adelige Telmaine, sehr ausführlich beschrieben wird. Bei ihr geht die Autorin in die Tiefe, Gefühle und innere Konflikte werden aufgegriffen.

Meine Meinung zum Buch war gespalten. Einerseits war die Handlung sehr spannend. Sowohl der übergreifende Plot als auch kleine interessante Elemente, über die ich unbedingt mehr wissen wollte, waren fesselnd und haben mich dazu gebracht, dieses Buch immer wieder in die Hand zu nehmen.
Andererseits hat mir die Art, wie das Buch geschrieben ist, viel von meiner Leselust genommen und dazu geführt, dass ich dieses Buch nur stückchenweise lesen konnte. Mir sind einige Platzer aufgefallen, die ich meinen Lesefluss gestört haben, besonders grammatische Fehler, die den Sinn verdrehen und dazu führen, dass ich als Leser mehrmals drüberlesen muss um den Kontext zu verstehen (zum Beispiel, "diejenige" statt "derjenige"). Aber ich bin da auch sehr penibel und bin sehr schnell von solchen Kleinigkeiten aus dem Konzept zu bringen.
Außerdem fand ich die Mischung aus moderner Sprache und eher veralteten Begriffen nicht gelungen. Eigentlich passte diese vornehme, ältere Ausdrucksweise gut zur Gesellschaftform, die im Buch beschrieben wurde. Trotzdem war kaum eine klare Linie zu erkennen und mir kamen diese Spünge zwischen den beiden "Sprachstilen" zu willkürlich vor.

Auch ein kleiner Minuspunkt war die Tatsache, dass ich mir in dieser großen Welt als Leser etwas verloren vorkam. Die Gesellschaftform und das Leben der Charaktere konnte ich mir gut vorstellen, aber mit den Familien- und Verwandschaftverhältnissen und den Orten war ich überfordert. Ein kleiner Anhang mit Zusatzerklärungen, Stammbaum und karte wäre sehr hilfreich gewesen.

Fazit: 
Ein facettenreiches und spannendes Fantasywerk, das durch die übergreifende Handlung und mehrerer offengebliebenen Fragen Lust auf mehr macht. Ich denke die Reihe von Alison Sinclair hat viel Potential. Allerdings hat mich die Mischung aus moderner und altmodischer Sprache und die Menge an Unklarheiten und Fehlern gestört.

3 von 5 Pfötchen

2 Kommentare:

  1. Eine wirklich sehr gelungene Rezension :) Wow meinen Respekt, da ich sicherlich an der Rezi dazu gescheitert wäre.

    vlg misa

    AntwortenLöschen
  2. Hey,

    Danke für den Link, die Rezi ist bereits online.
    Schade, dass dir das Buch nicht ganz so sehr zugesagt hat wie mir, ich fands wirklich klasse. Aber da scheiden sich ja doch immer die Geister (und das ist auch gut so).

    Liebe Grüße,
    Nazurka

    AntwortenLöschen