Freitag, 19. August 2011

[Rezension] Ashes, Ashes

Allgemeine Informationen:
Verlag: arsEdition
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
ISBN: 978-3760784717
Sprache: Deutsch
Orginaltitel: Ashes, Ashes

Der Link zum Buch

Die Autorin:
Die in London geborene Autorin lebte bisher in Kanada, Italien und Amerika. Mit dem Schreiben begann sie schon sehr früh. Bereits mit acht Jahren schrieb sie Geschichten für ihre kleine Schwester, vor allem Märchen. Ihr Debüt "The Curious Misadventures of Feltus Ovalton" wurde 2006 veröffentlicht, aber "Ashes, Ashes" ist ihr erstes Werk, das ins Deutsche übersetzt wurde.

Inhalt:
Als einzige Überlebende ihrer Familie muss die sechzehnjährige Lucy sich nach eine katastrophalen Epidemie, die ein Großteil der Weltbevölkerung dahingerafft hat, alleine durchschlagen. In einer Welt, zerstört durch Erdbeben, Tsunamis und sintflutartige Regenfälle, wird das Mädchen zur einzelgängerischen Überlebenskämpferin. Als ein geheimnisvoller Junge sie aus einer brenzligen Situation rettet, schließt sie sich einer Gruppe Überlebender an.

Meine Meinung:
Zuerst ist mir das das Cover sehr positiv aufgefallen, denn es passt durch die Farbwahl und das Motiv sehr gut zur Endzeitthematik und hebt sich vom Einheitsbrei vieler Jugendbücher ab.
Vor dem Lesen hat mich aber ein wenig gestört, dass sowohl der Klappentext als auch die Überschriften über den einzelnen Kapiteln schon recht viel vom Inhalt preisgeben.

Durch ihren sehr bildhaften Schreibstil schafft es Jo Treggiari, die Welt nach der Kathastrophe so gut zu beschreiben, dass ich mir die zerstörte Stadt und die düstere, beklemmende Atmosphäre sehr gut vorstellen kann. Die Autorin nimmt sich viel Zeit, auch von Kleinigkeiten und alltäglichen Dinge aus Lucys Leben zu berichten, um dem Leser ein anschauliches und lebendiges Bild zu zeigen.
Was mir besonders gefallen hat, ist die Tatsache, dass dieser Roman sehr realistisch wirkt. Die Naturkatastrophen und deren Auswirkungen sind nicht zu überzogen dargestellt. Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas in unserer nicht allzufernen Zukunft tatsächlich passieren könnte, wenn wir weiter so leben, wie wir leben. Passend hierzu eines meiner Lieblingszitate des Buches:
["Die Menschen!" Lucy sprach das Wort voller Verachtung aus. "Die Menschen sind doch der Grund, warum diese Chaos überhaupt entstanden ist. ..."]

Die Protagonistin Lucy, eine junges Mädchen, dass abgeschottet in der Wildnis lebt und sich versteckt, war mir von Anfang an sehr sympatisch. Durch geschickt eingebaute Rückblenden erfährt man von ihrem Leben und ihrem Charkter, wie er vor der Katastrophe war. Weil sie ein tollpatschiges, ungeschicktes Mädchen, dass sich selbst als talentlos und "gut in nichts" wahrnimmt, ist es für mich noch beeindruckender, wie sie es schafft, alleine zu überleben. Mich hat sie an meine eigene Jugend erinnert und ich kann mir gut vorstellen, dass sich einige junge Mädchen mit ihr identifizieren können. Aber sie ist nicht durchgehend die taffe, harte Überlebenskünstlerin, sondern wirkt besonders ab dem zweiten Drittel immer wieder verletzlich, unsicher und wie ein normales sechzenjähriges Mädchen, was sie authentisch macht.

Neben dieser lebendigen Hauptfigur, deren Gedankengänge und Gefühle man als Leser gut nachvollziehen kann, wirken die Nebencharaktere leider blass. Man erfährt außer einiger oberflächlicher Informationen nicht viel über Aidan, Del, Sammy und co. Deswegen fiel es mir manchmal schwer, Handlungen und Charakterzüge zu verstehen. Potential wäre viel da gewesen. Gerade bei Aidan und Sammy hätte es sich angeboten, mehr über ihre Familienverhältnisse und ihre Vergangenheit zu erfahren.
Außerdem fand ich es etwas schade, dass auch die S'ans nicht wirklich thematisiert wurden, denn mich hätte interessiert, wie die Überlebenden der Krankheit nun damit umgehen.

Am Anfang des Buches wird der Focus auf die Beschreibung von Lucys Leben gelegt, was ich sehr passend fand. Durch die geheimnissvollen Sweeper und deren Angriffe bekommt der Plot seine Spannung, hat aber zwischendurch einige Längen. Wer durchgehend Action erwartet, wird von diesem Buch wahrscheinlich eher enttäuscht sein. Nur das letzte Drittel bietet wirklich viel Handlung, die mich mitreißen konnte.

Fazit: 
Ein düsterer, realistischer Endzeitroman, der mir besonders wegen seiner Atmosphäre und der detaillierten Beschreibungen gefallen hat.


4 von 5 Pfötchen

Vielen Dank an den Verlag arsEdition für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

3 Kommentare:

  1. Schöne Rezension. Mir gefiel das Buch auch so gut. Lg, Diti

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  2. ich find deine rezensionen echt klasse. aber mach bitte was mit deinem blogdesign...

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  3. Das hört sich wirklich spannend an...

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