Samstag, 16. Juli 2011

[Rezension] Chill mal, Frau Freitag

Allgemeine Informationen:
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Taschenbuch: 336 Seiten
ISBN:  978-3548373997

Der Link zum Buch

Inhalt:
Frau Freitag unterrichtet an einer Gesamtschule irgendwo in einer deutschen Großstadt. Sie ist Lehrerin aus Leidenschaft, auch wenn sie die Schüler dieser Brennpunktschule, vor allem ihre eigene 9. Klasse, sie in den Wahnsinn treiben. In diesem Buch berichtet sie satirisch über ein Jahr ihres Berufsalltags.

Meine Meinung:
Frau Freitag erlebt einiges an ihrer Schule, natürlich ist vieles überzogen satirisch dargestellt, aber trotzdem finde ich ihre Schilderungen sehr realistisch. Sie zeigt auf, wie es an typischen deutschen Brennpunktschulen zugeht, ein hartes Pflaster für Leher. Trotzdem meistert sie ihren Schulalltag ohne die Freude an ihrem Beruf zu verlieren. Sie berichtet nicht nur von negativen Ereignissen, sondern auch von schönen und bewegenden Momenten. Alles in Allem ist mir Frau Freitag als Hauptperson sehr sympathisch. 

Ich Schreibstil hat mir von Anfang an gefallen, da die Autorin sehr direkt ist und kein Blatt vor den Mund nimmt und ich ihre Art von Humor und Zynismus als angenehm empfand. Sie scheut sich nicht davor, auch sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Ich fand dieses Buch sehr erfrischend, ich musste an vielen Stellen Schmunzeln. Teilweise störte es mich aber, dass Frau Freitag selbst viel Schülerslang benutzt. Um Schüler zu zitieren völlig okay, aber in diesem Buch wurde es etwas infaltionär eingesetzt.

Eigentlich ist es traurig und erschreckend, was an manchen Schulen vor sich geht. Wenn Schüler sich nicht für ihr Leben und ihre Zukunft interessieren, wenn sie lieber schwänzen, wenn sie in der 9. Klasse noch glauben, sie werden auch mit sieben Ausfällen (Note 5 oder 6) auf dem Zeugnis noch einen Beruf finden, bei dem sie ordentlich viel Kohle verdienen. Ich habe als angehende Leherin selbst ähnliche oder sogar schlimmere Situationen erlebt. Aber ich finde es nicht falsch, dem ganzen mit Humor zu begegnen und auch ernste Themen wie Integration humoristisch aufzuarbeiten. Ich bin auch nicht der Meinung, dass dieses Buch die Situation verharmlost, sondern sehr direkt und ehrlich darstellt, wenn auch auf satirische Art und Weise.

Jetzt kommt das ganz große aber: Ich konnte dieses Buch nur häppchenweise lesen. Meiner Meinung nach fehlte der rote Faden völlig und die Kapitel sind fast unabhängig voneinander. Frau Freitag springt von einem Thema zum nächsten, stellenweise wiederholt sich der Inhalt.

Fazit:
Mir hat das Buch gefallen, es war ehrlich, es war witzig, es hat mich berührt. Aber ich fand die Sprunghaftigkeit, die fehlende Struktur und die Wiederholungen eher lästig.


3 von 5 Pfötchen

1 Kommentar:

  1. Der Titel klingt schon mal echt witzig. Auch die Thematik gefällt mir. Tolle Rezi. Schade, dass das Buch dich nicht ganz überzeugen konnte. LG Diti

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